Geschichte des Tischfussball
Heute ist bekannt, dass der erste Tischfussball-Tisch vom Franzosen Lucien Rosengart entwickelt wurde. Rosengart arbeitete damals beim Autohersteller+ Citroën. Bei diesem Fussballkasten waren die Stangen noch am Kopfende angebracht. Die Schweizer Firma Kickert in Genf hat dann den Fussballtisch von Rosengart für Ihre Produktion übernommen. In Nordeuropa waren diese Tische dann unter dem Synonym Kicker weitum bekannt und auch sehr beliebt.

In Oesterreich werden Tischfussballkasten auch oft „Wuzzler“ oder „Wuzzelkasten“ genannt. In der Schweiz hat sich jedoch der Begriff „Töggelikasten“ schnell durchgesetzt.

Alejandro Finisterre hat dann im Jahre 1937 das erste Patent für einen Kickertisch gesichert.

Aber bereits 1922 hat Harold Thornton in England ein Patent für ein Spielgerät mit drehbaren Stangen angemeldet. Man kann sagen, dass die heutigen Fussballtische im Wesentlichen diesem Urtisch entstammen.

Es dauerte aber noch einige Jahrzehnte bis sich dieses Fussballspiel in Europa etalierte. 1975 wurden dann zum ersten Mal Deutsche Meisterschaften im Tischfussball-Spiel ausgetragen.

Etwas später wurde dann bereits der Deutsche Tischfussball Verband gegründet. Es waren dann auch Deutsche Tischfussball Hersteller welche die Entwicklung der Fussballtische vorangetrieben haben.

Etwa gleichzeitig haben Italienische Hersteller mit der Produktion von Tischfussballkasten begonnen und sind damit sehr schnell bekannt geworden.

Die nationalen Verbände Belgien, China, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien und Grossbritannien haben 2002 den Verband ITSF (International Table Soccer Federation) als weltweiter Dachverband gegründet.

Heute organisiert ITSF internationale Turnierspiele und Weltmeisterschaften. In Zukunft soll dann aber auch an Olympischen Spielen Gekickt werden. Hierfür soll die Kommerzialisierung für diesen Sport intensiviert werden. Alle bekannten Tournier Tische müssen somit die gleiche Eigenschaften aufweisen damit die Spieler sich direkt und unabhängig vom Fussballtisch messen können.

 

Typen Tischfussballkasten

Heute gibt es verschiedene Typen Tischfussballkasten. Die Art der Stangen, das Material und die Form der Spieler, sowie die Eigenschaften vom Spielfeld können ganz unterschiedlich sein. Nicht zuletzt gibt es auch verschiede Bälle die sich in der Beschaffenheit deutlich unterscheiden. Auf den verschiedenen Tischen wird dementsprechend auch unterschiedlich gespielt.
In Kneipen oder Spielsalons sowie an öffentlichen Orten haben sich Fussballtische mit Münzprüfer duchgesetzt. Spezielle Modelle sind oben mit einer Glasplatte ausgerüstet und werden somit zu einem geschlossenen System. Bälle können weder aus dem Fussballkasten entfernt noch hinzugefügt werden. Natürlich können so Bälle nicht unabsichtlich aus dem Kasten geschossen werden.

Der Internationale Tischfussballverband ITSF hat Fussballkasten von fünf Herstellern homologiert und als offizielle Tournier Tische definiert auf welchen Weltmeisterschaften und Ländertourniere ausgetragen werden können.

 

Turnierregeln

Diese können je nach Verband leicht von diesen Regeln abweichen.

  • Zwei Gewinnsätze bis fünf Toren sind jeweils ein Spiel, bis sieben Tore wird dann jeweils in der Verliererrunde gespielt.
  • Der ballführende Spieler fragt erst den Gegner ober er spielbereit ist. Danach kann der Ball entweder durch Einwerfen oder von der 5-er- Reihe aus (Ball klemmen) ins Spiel starten. Das Spiel beginnt erst wenn der Gegner Spielbereitschaft bestätigt hat.
  • Den Ball wieder in Spiel bringt diejenige Mannschaft welche in Tor kassiert hat. Der Ball kann ruch Einwerfen oder Klemmen an 5-er Reihe wieder ins Spiel gebracht werden. Hat der Kasten ein Einwurffloch ist es erlaubt den Ball durch eine Drehbewegung zu seinen Gunsten ins Spiel zu bringen.
  • Die Spieler dürfen beim Spielen nie 360 Grad gedreht werden.
  • Es ist auch nicht erlaubt die Stange ohne Ball zu drehen und dadurch den Gegner abzulenken.
  • Verboten ist auch das Rütteln am Tisch oder Stossen mit den Stangen.
  • Beide Hände müssen an den Griffen bleiben wenn der Ball geschossen wird.
  • Aus jeder Position können Tore geschossen werden.
  • Auch wenn der Ball aus dem Tor wieder auf das Spielfeld zurückspringt zählt dies als Tor.
  • Nicht erlaubt ist insbesondere das Passen des Balles vom 2er- oder 1-er auf den 5er- und vom 5er- auf den 3er. Wenn der Ball kontrolliert wurde, muss immer mit einer anderen Figur weiter gespielt werden. Stehende Bälle dürfen nicht direkt gepasst werden. Oft wird diese Regel durch das Bandenspiel aufgehoben.
  • Tote Bälle (welche von keinem Spieler erreicht werden können) werden durch den Torwart wieder ins Spiel gebracht. Das Recht den Ball einzuwerfen erhält die Mannschaft wenn der Ball im Bereich des 2-ers nicht erreicht werden kann.
  • Der Ball wird vom Torwart abgeschlagen wenn die gegnerische Mannschaft den Ball aus dem Spielfeld schiesst.
  • Nach einer Unterbrechung des Spiels muss der Gener jeweils gefragt werden ob er wieder spielbereit ist.
  • Time-Outs können beiden Mannschaften gewährt werden wenn dies gewünscht ist.

 

Wichtige Spiel Techniken und Schüsse

Oft wird der Ball mit dem Fuss der Spieler-Figur vorne oder hinten auf der Tischplatte geklemmt. Nicht alle Fussballtische weisen jedoch ein genügend griffiges Spielfeld auf, dass der Ball auch geklemmt werden kann. Diese Schusstechnik wird als Pin-Shot bezeichnet. Beim Push oder Pull-Shot wird der Ball neben dem Fuss der Spieler-Figur platziert.

  • In Europa ist der Pin-shot die gebräuchlichste Schusstechnik. Durch schnelles Ziehen des Balles nach rechts oder links wird der Ball am Verteidiger vorbei gebracht. Wenn der Ball auf der Position vom Spieler liegt wird durch schnelles Spielen versucht den Ball direkt ins Tor zu schiessen. Der Pin-Shot wird bei Turnieren oft mit der Open-Hand Technik gespielt. Dabei wird am Griff mit der offenen Hand eine schnelle Drehbewegung ausgeführt was auch Abroller genannt wird.
  • Sehr beliebt ist auch das Ziehen der Stange was dann Pull-shot genannt wird. Durch seitliches Ziehen der Stange wird der Ball in die gewünschte Richtung beschleunigt. Diese Technik muss schnell ausgeführt werden damit der Ball auch die gewünschte Schussrichtung beibehält. Auf allen Tischfussballkasten kann diese Technik angewandt werden.
  • Aus jeder Position kann der Ball via Bande gespielt werden. Wenn der Ball im richtigen Winkel an die Bande gespielt wird, kann durch den schrägen Schuss der Ball ins gegnerische Tor gespielt werden.
  • Das Hin und Her Spielen des Balles zwischen zwei Figuren wird als Tic-Tac Aus der laufenden Bewegung heraus wird versucht durch die Deckung des Gegners ein Tor zu erzielen
  • Wenn der Ball seitlich an die Bande gespielt wird und erst beim Zurückkommen der Torschuss ausgeführt wird, nennt man dies einen Sling-Shot. Durch den Schwung des Balles wir dieser dann oft schräg geschossen.

Bei Turnieren beobachtet kann man oft den Pass vom 5 auf 3 beobachten. Dieser Pass führt durch den gegnerischen 5-er und ist vielfach der entscheidende Spielzug. Der Pass zur Band hin / zurück oder der Schrägpass werden ebenfalls sehr oft gesehen. Ein angeschnittener Ball kann dann als Brushpass ohne abzuprallen entlang der Bande zum gegnerischen Tor geführt werden.